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Der Herzkompass
von Silja de Maddalena I 09.10.2022

 

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Wir Menschen besitzen ein wunderbares Hilfsmittel zur Navigation in unserem eigenen Leben: den Herzkompass. Der Herzkompass äussert in einer körperlichen Empfindung, was uns unsere Intuition / innere Weisheit zu sagen hat. Er zeigt uns damit - wenn wir uns darauf achten und gelernt haben ihn zu lesen - unsere innere Wahrheit. Mit seiner Hilfe fühlen wir genau, was uns gut tut und was nicht, was wir wollen und was nicht. Mit was wir umgehen können und mit was nicht. ​

Die meisten Menschen beschreiben den Herzkompass als öffnende oder einengende Empfindung im Herzraum (siehe dazu auch die Anmerkung am Ende des Textes). Es macht Sinn, sich den verschiedenen Empfindungen unseres eigenen Herzkompasses bewusst zu werden, damit wir uns darauf achten lernen und uns so von ihm leiten lassen können. Dieses Bewusstsein können wir mit einfachen Übungen schulen: denke so fokussiert wie möglich an etwas für dich ganz klar Positives/Schönes und achte dich darauf, was in deinem Herzraum passiert. Wie es sich anfühlt. Dann denk an etwas für dich klar Negatives/Beängstigendes und wiederhole den Vorgang. Achte dich auf die unterschiedlichen Empfindungen in deinem Herzraum. Je öfters du diese kleine Übung machst, je kleineren Nuancen wirst du dir bewusst werden, und du lernst die Sprache deiner Inneren Wahrheitt immer besser zu verstehen.​

Beim Gebrauch unseres Herzkompass’ brauchen wir zu berücksichtigen, dass unsere innere Wahrheit stark beeinflusst ist. Beeinflusst von unseren Glaubenssätzen, unseren Werten und unseren Ängsten. Viele dieser Glaubenssätze und Werte haben wir vor vielen Jahren von unseren Bezugspersonen übernommen und handeln noch immer danach – obwohl sie für uns manchmal gar nicht stimmig sind. Wir realisieren das jedoch oft gar nicht, da wir sie nicht aktiv und wahrhaftig hinterfragen. Es ist äusserst sinnvoll, uns selbst immer wieder damit auseinander zu setzen und möglichst aktualisierte und wirklich EIGENE Glaubenssätze und Werte zu haben.

​Auch unsere Ängste sind oft sehr alt und stammen häufig aus unserer Kindheit. Es kann zum Beispiel sein, dass wir als Kinder gelernt haben, dass wir kritisiert oder ignoriert werden, wenn wir anderer Meinung sind als die Eltern. Je nach erlebter Sicherheit im Umfeld, gewöhnt sich das Kind an, die eigene Meinung zu ignorieren und die Meinung der Bezugspersonen zu übernehmen - die Liebe und Dazugehörigkeit ist für das Kind überlebensnotwendig und somit wichtiger, als der eigenen Wahrheit zu folgen. Zu gross ist die Angst vor dem «Verstossen werden» unserer Bezugspersonen oder gar dem Gesellschaftssystem. Ängste sind je nach Geschichte wahnsinnig resistent, können sich über Jahrzehnte halten, wenn wir uns nicht damit auseinandersetzen, und es braucht manchmal jahrelange Prozessarbeit um sie zu transformieren. Diese Persönlichkeitsentwicklung ist wichtig, damit wir eine Bewusstheit darüber entwickeln, was wir beim „Lesen“ unseres Herzkompasses miteinbeziehen sollten, und wie wir mit ihm navigieren.

Wir brauchen auch zu berücksichtigen, dass unsere eigene innere Wahrheit wegen erwähnter Beeinflussung nicht die einzig richtige Wahrheit ist, sondern nur unsere eigene. Für andere Menschen mit anderen Glaubensätzen, Werten und Ängsten gelten unter Umständen andere innere Wahrheiten, und diese sind für sie genauso richtig, wie für uns selbst die Unsrige.

Erst wenn wir die eigene innere Wahrheit sorgfältig mit der unserer Gegenüber abwägen, können wir wirklich liebevolle Entscheidungen treffen. 

 

 

Anmerkung: Verschiedene Wahrnehmungsorte der Intuition (Februar 2023)

 

Kürzlich habe ich ein Interview mit Sue Messlinger gesehen, das ich sehr Interessant gefunden habe. Sie spricht von fünf verschiedenen Intuitionsgruppen. So wie ich das verstehe, nimmt jede dieser fünf Gruppen die Intuition bzw. den Herzkompass etwas unterschiedlich wahr. Ich selbst fühle meinen Herzkompass im Herzraum, und ich hatte mir vorher gar nicht überlegt, dass das nicht bei allen so sein könnte, aber ich kenne doch Jenste, die das eher im Bauch fühlen oder sonstwo. Solltest du einer anderen Gruppe angehören und das Ja/Nein irgendwo anders in dir / um dich fühlen, wird für dich dadurch obiger Text vielleicht verständlicher. Natürlich kannst du den Text dann entsprechend uminterpretieren – der sonstige Inhalt ändert sich dadurch nicht, und die Übung kannst du genausogut auf deinen Wahrnehmungsort angepasst durchführen.

 

Die Weltenschöpferin: nimmt das Ja/Nein eher im Energiefeld bzw in der Aura wahr. Sie spürt es also nicht in ihrem Körper, sondern als ein Gefühl ausserhalb des Körpers.

 

Die Sturmsängerin: fühlt ihre Intuition im Kopf/Halsbereich, manchmal auch ausserhalb des Körpers im Bereich Kopf/Hals.

 

Die Seelenflüsterin: fühlt es wie oben beschrieben im Herzbereich.

 

Die Feuertänzerin: verfügt über das klassische Bauchgefühl in der Magengegend / Solar Plexus.

 

Die Erdhüterin: beschreibt ein «Ganzkörpergefühl», d.h. nicht nur ein bestimmter Bereich des Körpers geht in Resonanz, sie fühlt es überall im Körper.

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